Das Interesse an Seelagen steigt,
doch zu hohe Preise schrecken oft ab.
Seeimmobilien gehören üblicherweise zu den gefragtesten Liegenschaften, die es auf dem Markt gibt, was u. a. das sehr knapp bemessene Angebot, lange Wartelisten bei Maklern und vor allem die saftigen Preise unterstreichen. Ein etwas anderes Bild zeigt sich in der aktuellen Immobilienkrise. Zwar wechselten zuletzt durchaus auch Seeimmobilien die Eigentümer, aber in überschaubarem Rahmen. „Aktuell sind die Angebotspreise teilweise höher als die Preise, die in den Vorjahren erzielt wurden“, sagt Günther Seidl, Geschäftsführer Seidl Immobilien. So würden etwa am Ossiacher See Grundstücke um 2500 bis 3000 Euro pro m2 angeboten. In der Vergangenheit habe dort der Quadratmeter bis zu 2000 Euro gekostet.
„Wie sich der Markt heuer entwickeln wird, zeigt sich in den nächsten Wochen“, sagt Seidl – bis Anfang Juni sei nie viel los. Er glaubt jedenfalls, dass man durchaus Seeimmobilien verkaufen könne. „Allerdings müssen die Preise passen.“ Und diese wären aktuell nicht immer ganz marktkonform, weshalb Interessierte vorsichtiger, selektiver wären. Der Experte verweist auf Objekte, die seit zwei Jahren für 15 Millionen Euro angeboten würden. „Das sind keine Preise, die die Leute zahlen wollen“, weiß Seidl. Vielmehr würde man gern zu einem Niveau kaufen, bei dem man sagen könne, das sei eine vernünftige Investition. Kurz: Wer Geld hat, ist selektiver und achtet auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer jedenfalls von einer Wohnung in der ersten Reihe mit Seezugang am Wörthersee träumt, muss dafür, abhängig davon, ob zwischen Ufer und Gebäude eine Straße verläuft, 14.000 bis 23.000 Euro/m2 auf den Tisch legen. In der zweiten Reihe mit Blick auf den See sind 8000 bis 10.000 Euro/m2 zu zahlen. Für Profis steht fest: Gäbe es einen internationalen Flughafen am Wörthersee, so wären die Preise noch höher.